Entstehungs-Geschichte Streifen und Farbe
Dieses Mütze mit dem Streifendesign "Bremen" habe ich für meine Bremer Freundin designt und gestrickt. Sie hat dunkelbraune Haare und mag die Farbe "Rot". Ich hatte ihr geschrieben, daß ich ihr gerne eine Mütze stricke und daß ich sie in Rot sehen würde.
"Und Rottöne klingt auch super. Vielleicht noch mit ein bisschen grau und schlamm ... also so Herbstfarben."
Mehr Vorgaben will ich gar nicht haben. Denn ich konzipiere und gestalte gerne für Menschen, die ich kenne und schätze. Mit dem Kochen geht es mir genauso.
Alle meine Mützen sind selbst berechnet und nach meinem eigenen Design gestrickt.
Für die Strickanleitung siehe bitte meinen Artikel Mütze gestalten und stricken.
Diese Mützenform mit 5 Abnahmen habe ich IRIS getauft, das Streifen-Design nenne ich Bremen, nach meiner Bremer Freundin.
Farbauswahl: warmes Rot und kühles Grau
Ich sehe meine Freundin in Rot.
Als Kontrast zu den warmen Rottönen wähle ich diese zwei kühlen Grau-Töne.
Warmes Rot = eher gelbstichig, wie Feuer
(Im Gegensatz zu Pink, daß einen Blau-Anteil hat und dadurch eher kühl wirkt.)
Kühles Grau = Grau gemischt aus schwarz und weiß, keine anderen Farben enthalten, keine anderen Nuancen zu erkennen.
Hell-Dunkel-Kontrast
Hier das gleiche Foto in Schwarz-Weiß. Es ist zu erkennen, daß ich drei dunkle Farben gewählt habe und drei helle Farbtöne. Hier ist gut zu erkennen, daß die Rottöne wie schwarz wirken. Grau bleibt Grau und das Lachs-Rot wirkt nun Grau.
Bei einer Farbkomposition, also verschiedenen Tönen, sind helle Töne und dunkle Töne gefragt, denn das verleiht einer Arbeit einen schönen Konstrast. Das ist genauso wie beim Kochen: etwas Süßem wird eine Prise Salz zugeben und etwas Saurem etwas Süße.
Farbanordnung
In diesem Bild von links nach rechts: Das ist die Reihenfolge, die ich wiederhole.
(Mütze von unten, vom Bund aus gesehen.)
Ich zeige dieses Mal Schwarz-Weiß-Fotos, weil es bei Farben nicht nur um Farbe als solches geht, sondern auch immer um Hell-Dunkel-Kontraste.
Natürlich kann man auch eine ganz dunkle Arbeit entwerfen oder eine sehr helle Arbeit. Aber auch in einer dunklen oder hellen Arbeit, gibt es häufig Hell-Dunkel-Abstufungen, nur sind diese dann feiner. So ist es im Prinzip immer das Gleiche, nur diffiziler.
Wählt man bewußt Farben von gleicher Helligkeit/Dunkelheit, dann kann es sein, daß die Arbeit von Weitem einheitlich aussieht und erst aus der Nähe die Farbabstufungen zur Geltung kommen. Ein bewußter Verzicht auf einen Hell-Dunkel-Kontrast kann als Stilmittel eingesetzt werden. Ich finde allerdings, daß einer solchen Arbeit häufig die Lebendigkeit fehlt.
Schaut man sich natürliche Materialien an, wie zum Beispiel eine Holzmaserung oder die feinen Sprenkel in einem Granit-Stein, wird man immer wieder auf Hell-Dunkel-Kontraste stoßen.
Und selbst der Klassiker "Jeans" lebt von einem Hell-Dunkel-Kontrast: Weiß und Dunkel-Blau. Dieser Kontrast wird verstärkt und verfeinert durch diverse moderne "used-look"-Techniken. (Eine komplett indigo-blau gefärbte Hose mit Löchern hat eine ganz andere Ausstrahlungs-Kraft.)
Bei jeder Arbeit, egal ob gemalt, gestrickt, gestickt kann man selbst das Auge schulen.
- Augen zukneifen zur Schulung des Hell-Dunkel-Kontrast
- ganz genau hinschauen um wie ein Künstler sehen zu lernen
Streifenbreite
Dieses Mal stricke ich gleich große Streifen, jeweils 6 Reihen pro Farbe.
Während ich stricke denke ich an meine Freundin und überlege was ihr gefallen könnte, wie ich sie sehe, wer sie ist, wie ich ihr Temperament wahrnehme.
So entstehen immer wieder Unikate und Sonderanfertigungen.
Ich habe meine Bremer "Socken-Freundin" bestimmt schon irgendwann Mal erwähnt. Als ich selbst noch nicht stricken konnte, durfte ich ihr Wolle zusenden und die fertig gestrickten Socken kamen zurück, per Post.
Wenn man das Porto (hin- und zurück), die Verpackungskosten und die Kosten für Wolle und Zeitaufwand aufrechnen würde, dann waren das sicherlich sehr teure Socken. Aber darum ging es nicht. Es ging und geht um die damit verbundene Liebe, welche Anerkennung und Respekt, Wertschätzung und Unterstützung beinhaltet.
Ich schreibe dies, weil ich mich damals nicht revanchieren konnte. Ich war überarbeitet, gestresst mit Job & Studium und hatte weder Ideen noch Geld noch Muße. Aber ich wusste, daß es eines Tages wieder anders sein würde.
Auf die Freundschaft!
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Steph (Sonntag, 11 Dezember 2016 21:51)
Liebe Birthe, die Mütze ist hier in Bremen schon im Einsatz :). Und dann ist sie auch noch Bestandteil deines Blogs.... Großartig!!! Vielen vielen Dank
Birthe (Montag, 12 Dezember 2016 12:44)
Bitteschön! Auf warme Ohren und einen schönen Winter, bis bald, Birthe