sinnlich, göttlich, natürlich
Ich hätte gerne eine Liste von Kräutern, die ich für Kräuterbutter, für Kräutertee oder Kräutersalz verwenden könnte. Aus diesem Grund sammel ich Rezepte, Fotos, Ideen, Inspirationen.
Schnell habe ich festgestellt, daß es diese eine Liste gar nicht geben kann, weil die Liste der Kräuter und Pflanzenwelt immens groß ist. Mit Garten- und Kräuterbüchern habe ich als Laie angefangen, hinzugekommen sind Bestimmungsbücher. Ganz fabelhaft finde ich Kräuterkataloge, die nicht nur die Pflanze beschreiben, sondern auch Aroma und Verzehr-Möglichkeiten auflisten. Rühlemann´s hat nicht nur einen fabelhaften Katalog, sondern auch eine ganz fabelhafte Internetseite inklusive der Rubrik: "nach Verwendung"
http://www.kraeuter-und-duftpflanzen.de/Nach-Verwendung
Ringelblumen, Veilchen, Kornblume: Bunte Blüten sehen immer hübsch aus, egal ob auf dem Butterbrot, dem Salat oder getrocknet im Tee. Auch wenn ihr Anteil prozentual zum Inhalt gesehen minimal ist, so ist es doch eine Freude sie anzusehen. Mittlerweile gibt es Samen-Tüten zu kaufen speziell für eßbare Blumen, zum Beispiel hier:
https://www.bingenheimersaatgut.de/blumen/blumenmischungen/
Samenfeste Sorten!
sammeln, essen, trocknen, verwerten
Ich verwende meine Kräuter und Blüten hauptsächlich frisch. Weil die Garten-Saison im Spätherbst zu Ende geht, sich viele der Pflanzen wieder in die Erde zurück ziehen, deshalb habe ich mir angewöhnt Kräuter zu trocknen. Einige Kräuter können getrocknet werden, z. B. Gewürz-Lorbeer, andere werden besser eingefroren, z. B. Schnittlauch.
Trocknen
Die geernteten Kräuter wasche ich mitsamt Stiel, um sie dann auf der Fensterbank auf einem Leinen-Küchenhandtuch zu trocknen. (Leinen kann bei 95 Grad gekocht werden und wird es mit Dampf gebügelt, dann ist es desinfiziert.)
Sind die Kräuter getrocknet, dann kann ich ganz leicht die Blätter lösen. Das ist einfacher als im frischen Zustand. Die getrockneten Kräuter werden in ein Schraubdeckelglas gefüllt. Ich habe immer alte Marmeladen-Gläser im Haus. Die Deckel kann man nachkaufen, sollten sie nicht mehr schön sein. Ich mag große Marmeladen-Gläser, denn ich schütte alle Gewürze und Kräuter, so wie ich es in der Profi-Küche gelernt habe, ins Essen. Mit etwas Gefühl geht das exakt. Ich persönlich mag kein Plastik und mich machen die kleinen Gewürz-Dosen aus dem Supermarkt mit ihren Drehverschlüssen wahnsinnig.
Einfrieren
Schnittlauch wird geschnitten, gewaschen und kurz getrockent, daß nicht zuviel Wasser mit eingefroren wird. Ich schneide ihn relativ groß, ca. 3 cm Länge. Dann wird der geschnittene frische Schnittlauch auf ein kleines Blech im Tiefkühler verteilt, am besten ein Stück Backpapier drunter legen, falls er noch zu feucht ist, sonst klebt er fest. Dann kann er in Tüten oder Dosen umgefüllt werden und dauerhaft im Tiefkühler lagern. So ist Tiefkühlware leicht zu proportionieren.
aus meiner Sicht als Köchin
Als Köchin liebe ich Kräuter und Gewürze. Denn Kräuter und Gewürze zaubern Köstliches, egal ob in der Suppe, im Salat, auf dem Butterbrot, überall geben sie das gewisse Etwas. Kennt man sich erstmal mit Blüten aus, dann sieht ein einfaches Gericht wie zum Beispiel eine Scheibe Vollkorn-Brot mit Kräuter-Blüten-Butter gleich viel interessanter und abwechslungsreicher aus.
Es gibt unendlich viele Rezepte. Und noch viel mehr Variationen.
Am besten schmeckt das Eigene, das Essen, was die eigene Handschrift trägt. Kochen ist etwas sinnliches. Und wenn mit Aufmerksamkeit, mit Achtsamkeit und Liebe gekocht wird, dann schmeckt man das. In dieser Beziehung bin ich gläubig: Ich glaube fest daran, daß es von allergrößter Notwendigkeit ist, daß sowohl in der Zubereitung als auch beim Anrichten und Essen/ Verzehr eine Dankbarkeit empfunden wird. Und zwar eine Dankbarkeit gegenüber allen Beteiligten: der Natur, die die Zutaten liefert, dem Bauern, der sich kümmert, dem Verkäufer, der die Zutaten verkauft, der Köchin, die aus den Zutaten etwas zaubert.
Ich bedanke mich vor jeder Mahlzeit und halte kurz inne. Das ist wichtig. Denn so lernt man die eigene Arbeit und das servierte Essen zu schätzen. Es hat auch etwas mit Demut zu tun.
Und genauso bedanke ich mich bei dieser Ringelblume. Ich ernte nicht alles. Ich lasse viele Blüten für Bienen und Hummeln stehen.
aus meiner Sicht als Hobby-Gärtnerin
Seitdem ich mich dem Garten widme und selbst meine Erfahrungen sammeln kann, seitdem habe ich viel recherchiert, Bücher gekauft und alles Mögliche schon nachgelesen. Kräuterwanderungen waren auch sehr hilfreich.
Denn es braucht ein wenig Grundwissen. Manchmal kann man nur einen bestimmten Teil einer Pflanze ernten. Und einige Heilpflanzen sind nur in Maßen zu genießen. Manche besonders schöne Pflanze ist schon in kleiner Dosis gesundheitsschädlich. Auch nicht alle Garten-Blumen sind genießbar. Es ist genauso wie mit Pilzen. Deshalb sollten Pflanzen bestimmt werden. Zum Bestimmen gehört regelmäßige Beobachtung und Bestimmungsbücher.
Um Erläutern zu können, warum ich überhaupt gar Nichts spritze, sondern nur mit meinem (eigenen köstlich duftenden) Kompost dünge, gibt es viele Berichte, zum Beispiel unter:
http://www.greenpeace.de/themen/landwirtschaft/pestizide/illegale-pestizide-schuld-am-bienensterben
http://www.greenpeace.de/themen/landwirtschaft/patente/monopole-durch-patente
Deswegen sollte man auch wissen, daß Blumen vom Blumenhändler nicht unter das Lebensmittel-Gesetz fallen und aus diesem Grund Stoffe enthalten können, die nicht zum Verzehr geeignet sind. Möchte man zum Beispiel Rosenblätter zum Dekorieren auf dem Kuchen verwenden und muß diese kaufen, weil man keine eigenen Rosen im Garten hat, muß ausdrücklich nachweisbar sein, daß diese "zum Verzehr" frei gegeben sind. In manchen Supermärkten kann man mittlerweile im Sommer Blüten zum Verzehr in der Lebensmittelabteilung kaufen.
Getrocknete Kräuter aus der Apotheke fallen zum Beispiel unter das Arznei-Mittel-Gesetz.
Obwohl viele Zusammenhänge gesetzlich geregelt sind, gibt es trotzdem immer wieder Lebensmittelskandale.
Deshalb: Sei achtsam auch oder gerade deswegen bei Pflanzen und Saatgut !
Es gibt soviele Alternativen, sie müssen nur gesucht werden, dann findet man sie auch. So bin ich unter anderem ein Fan von Sepp Holzer geworden, der sich seit Kindheit an mit Mikro-Klima unter Pflanzen beschäftigt. Dies ist der Grundstein für seine Arbeit geworden. Der aufrichtige Beobachter kann diese Mikro-Klima-Zusammenhänge schon im kleinsten Beet beobachten.
- auch Stichwort "Perma-Kultur"
Sepp Holzers "Garten-Projekte" haben nichts mit der Ordentlichkeit bunter Gartenmagazine zu tun, sondern sie zeigen das Potenzial und Kraft der natürlichen Wildheit und Beziehungen der Natur auf.
Auf die Natur!
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