in Runden gestrickt
Noch ein Kleid: selbst konzipiert, selbst berechnet, selbst gestrickt. Mit einer Ausnahme: das Sternen-Muster ist aus einer Zeitschrift übernommen.
Dieses Kleid habe ich schon vor längerer Zeit gestrickt. Es war mein zweites selbstgestrickte Kleid. Damals wollte ich unbedingt so eine runde Passe mit Muster, typisch isländisch.
Die Anleitung ist fast identisch mit meinem Lila-Kleid: Maßanfertigung.
Die Wolle ist halb geschenkt, halb gekauft. Die Himbeer-farbene Wolle haben wir auf dem Dachboden meiner Mutter wieder entdeckt. Alle anderen Farben sind aus Lett-Lopi Wolle, einer isländischen Marke, 100 % Schurwolle.
Luft wärmt
Dieses Kleid ist schon etwas älter. Es war mein zweites großes Projekt.
Glücklicherweise paßt es trotz Gewichts-Zunahme immer noch. Ich habe es zwar damals auch auf meine Maße hin exakt angefertigt, aber ohne Abnahmen. Ich wollte ein gemütliches weites Kleid, wo ich noch einen dünnen Pullover oder ein wollenes Unterhemd drunterziehen kann. So ist es "gerade hoch" gestrickt- ganz einfach.
Denn beachte: Luft wärmt. Je weiter etwas ist, desto wärmer.
Bekleidung die ganz eng am Körper anliegt wärmt nicht so gut, denn die Luft kann nicht zirkulieren und kann sich auch nicht durch die eigene Körperwärme aufwärmen.
In Kombination mit Unterbekleidung, die so übereinander gezogen ist, daß es nicht zieht, trägt es sich perfekt. Das ist natürlich nichts fürs Büro, darin würde man im Büro eingehen und vermutlich einen Hitze-Schock bekommen oder so...
Rhythmus für Farbwechsel
Ich liebe Himbeer-Rot. Das helle und dunkle Himbeer-Rot hatte ich damals geschenkt bekommen. Die 7 Farben, die ich dazu gekauft habe sind:
- Rosa, Hellblau, Helltürkis, Weiß, Hell-Gras-Grün, Ocker, Lavendel
Um einen Rhythmus zu finden habe ich diese Regeln für die Farb-Reihenfolge aufgestellt:
- Dunkel- und Hell-Himbeerrot im Wechsel
- dazwischen 2 Reihen Farbe meiner dazu gekauften Wolle
Später habe ich das auf 1 - 2 Farben verändert und zusätzlich auch das Rosa der Lett-Lopi-Wolle gelten lassen.
Außerdem:
- die 7 Farben zwischen dem Himbeerrot dürfen nicht unbedingt doppelt in einer 7er-Reihe sein.
Aus diesen einfachen Regeln entsteht eine natürliche und gleichmäßig verteilte Farbabfolge, die nicht zu regelmäßig ist. Denn das mag ich nicht.
Muster aus Island?
Das Muster ist aus einer isländischen Zeitschrift, abgewandelt auf mein eigenes Modell. Dazu habe ich den Rapport durchgezählt und meine Maschenanzahl dermaßen hochgerechnet, daß das Muster rundherum stimmt.
Ärmel stricken
Ich stricke Ärmel parrallel. So entstehen fast gleichzeitig die Ärmel und ich muß keine Notizen machen (wann ich was abgenommen habe). Solange die Zunahmen und die Streifenreihenfolge identisch sind, ist alles in Ordnung.
Die Farbreihenfolge der Ärmel ist anfangs anders gestrickt als der Rest des Kleides. Ich habe mich an meine "Regeln" gehalten und losgestrickt. Damit der Übergang von Ärmel und Kleider-Körper harmonisch ist, habe ich das Muster des Körpers in den letzten Reihen des Ärmels übernommen.
Bei den isländischen Pullovern bzw. Kleidern werden einige Ärmelmaschen in den Achseln stillgelegt, exakt soviele Maschen am Körper rechts und links. Diese Maschen liegen auf extra Nadeln und werden am Ende mit einem Maschenstich vernäht. (Deswegen ist das hier auf dem Foto so hoch geknickt.)
Wie auch bei meinem Lila-Kleid kommen alle Maschen des Ärmels und alle Maschen des Körpers auf eine große Nadeln. Hier brauchte ich 2 große lange Stricknadeln, weil das Kleid so weit ist. Die Passe entsteht durch regelmäßige Abnahmen.
große Bündchen, lange Ärmel
Als Kind und Jugendliche habe ich schottische und irische Pullover getragen. In Bremen gab es einen fabelhaften irischen Laden, wo man manchmal sogar einer Handweberin bei der Arbeit zusehen konnte.
Die irischen Pullover haben sich früher durch extra lange und weite Ärmel ausgezeichnet. Leider ist das teilweise verloren gegangen- aus modischen Gründen wird alles nur noch "slim" hergestellt. Das ist schade. Denn diese besondere Ärmelform zeichnet sich dadurch aus, daß man nicht schwitzt. Der Puls wird durch extra lange Bündchen, die eng anliegen, gewärmt, so friert man nicht und es zieht keine kalte Luft hinein.
Diese Pullover-Form mag aus der Mode gekommen sein, der Zweck wird es nie.
Dieses selbstgestrickte Kleid habe ich sogar im Winter bei Schnee am Skagerak getestet. Und zwar mit Jeans und mit einer dünnen ungefütterten Jacke darüber- ich habe nicht gefroren. Das Trageklima ist perfekt. So richtig für Wind und Wetter. Wer einmal den Tragekomfort von weiter natürlicher Kleidung am eigenen Körper bei Eiseskälte empfunden hat, zwängt sich nie wieder in modischen Klimbim.
Luft wärmt!
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