ein Geschenk für alle Beteiligten
Ich habe gestern am "Vorlesetag 2017" teilgenommen. Über die Internetseite http://www.vorlesetag.de/
habe ich meine Veranstaltungsorte gefunden. Nach vorherigem Email-Kontakt und Buch-Absprache war ich "angemeldet". Zusätzlich habe ich mich noch auf der vorlesetag.de-Seite als Vorleserin offiziell angemeldet und bin nun eine von über 170.000 Vorlesern... !
In der Bibliothek in Hanau Großauheim, die mittlerweile ehrenamtlich !! geführt wird habe ich neben meiner eigenen Auswahl wunderschöne Kinderbücher vorgefunden. Ich habe fast zwei Stunden nonstop aus unterschiedlichen Kinder-Büchern vorgelesen.
Danach gab es Kaffee und Kuchen und ich war abends nach so vielen neuen Eindrücken wirklich erschöpft. Denn schon morgens war ich in einer Grundschule und habe in einer zweiten Klasse aus dem Buch: "Der Panther im Paradies" vorgelesen.
Warum beteiligen Sie sich an dieser Aktion?
So oder so ähnlich hieß es in einer Umfrage der vorlesetag.de-Seite.
... weil ich gerne vorlese.
Freude, die man selbst empfindet strahlt man aus und diese Freude überträgt sich ohne das man etwas dazu tun muß.
Vorlesen ist ein Geschenk.
Warum ich gerne vorlese: Das Lesen empfinde ich als Geschenk. Es ist Kommunikation pur, sowohl das Schreiben als auch das Lesen, das ist Sprache. Ich liebe Sprache mit der ich alles ausdrücken kann, sowohl mit Worten als auch mit Gesten. Das laute Vorlesen ist dahingehend speziell, weil aus einer sehr einsamen Tätigkeit, nämlich dem Lesen, plötzlich etwas wird, das man teilen kann: Vorlesen ist ein Geschenk, sowohl für den Vorleser, als auch für den/ die Zuhörer.
Für den Vorleser ist es ein Geschenk, weil der Inhalt des Buches/ Märchen/ Artikel etc. kommuniziert und geteilt wird, weil auch die damit verbundene Freude am Inhalt geteilt und weitergegeben nämlich verschenkt wird.
Und für den Zuhörer ist es ein Geschenk, weil man nicht selbst lesen muß. Zuhören ist für mich wie abschalten und träumen. Das Vorlesen und Zuhören mag vielleicht in unserer Gesellschaft als kindliche Tätigkeit abgetan werden, aber wir „Erwachsenen“ hören Radio und sehen Fernsehen, was im Grunde das gleiche ist, wir hören gerne zu.
Und "live" ist es am schönsten.
Vorlesen ist Interaktion.
Als Vorleserin kann ich ganz gezielt auf meine Zuhörer eingehen: haben sie Fragen, dann werden die Fragen beantwortet. Sind sie müde, dann stelle ich Fragen zum Inhalt, damit ich meine Zuhörer nicht verliere. Und so ist es ganz anders als Radio und Hörbuch, es ist interaktiv. Meine eigene Begeisterung für meine ausgewählten Bücher ist hoffentlich so ansteckend, daß meine Zuhörer traurig sein werden, wenn die Lesezeit vorbei sein wird und gleichzeitig glücklich über den Inhalt meiner Geschichten.
Zu Hause liest mein Mann vor.
Es heißt in Deutschland würden Eltern den Kindern kaum noch vorlesen.
Vorlesen ist speziell. Wieso hören Erwachsene denn überhaupt auf mit dem Vorlesen?
Ich höre auch sehr gerne zu. Mein Mann tut das auch gerne. So lesen und hören wir uns gegenseitig vor bzw. zu und genießen diese gemeinsame Stille.
Vorlesen ist lautes Lesen, aber anders kann ich es nicht beschreiben: Dieses Abtauchen, Träumen, sich fallen lassen assoziiere ich mit absoluter Stille. Eine Stille, die der Seele gut tut.
Dieses wunderbare Gefühl empfinde ich sonst nur bei live-Musik, die ohne lästige Verstärker auskommt und von Instrumenten ohne Strom gespielt wird. Es fühlt sich lebendig an und berührt die Seele und die tiefsten Schichten unserer Persönlichkeit.
Und deswegen hören mein Liebster und ich nicht wieder auf: wir lesen uns gegenseitig vor. Und zwar nicht nur Zeitungsartikel, sondern ganze Bücher. Angefangen haben wir mit kleinen Geschichten. Das übt. Denn auch das Vorlesen will geübt sein.
Bis bald!
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