Eis selbst herstellen

Mit der Bremer Schneemus-Torte fing alles an. Sie ist eine Bremer Spezialität und steht gar nicht auf der Karte, nur für Bremer... Die Bremer Schneemus-Torte ist eine geeiste Torte, die man erstmal 10 Minuten stehen lassen muß, bevor man sie essen kann. Es gibt sie mit Ananas-Geschmack oder Erdbeere. Mein Vater hat immer behauptet, daß die Ananas-Variante das Original sei, ich esse sie lieber mit Erdbeeren.

So simpel kann es also sein tiefgekühlte Masse auf eine verzehrfertige Konsistenz zu bringen!

Die Idee bei meinem Eis: Abfüllen in kleine Mini-Gläser, damit später das lästige Portionieren wegfällt. So kann jedes Eis einzeln entnommen werden, wie ein Eis am Stiel. Dieses kleine Mini-Eis wird eine gewisse Zeit aufgetaut (je nach Sorte unterschiedlich), bis es die richtige Konsistenz hat. Verzehr-Fertig, lecker!

Die Bremer Schneemus-Torte im Kopf, viele gefrorene Erdbeeren aus dem eigenen Garten im Tiefkühler und Sahne im Kühlschrank und mit vielen kleinen Gläsern (neu und Altglas):

So habe ich angefangen Eis herzustellen - ohne Rezept, ohne Eismaschine.

Denn wer schon mal mit einer Eismaschine gearbeitet hat, weiß, sobald das fertige Eis in den Tiefkühler kommt wird es steinhart. Der Normal-Bürger, der keinen Eissalon besitzt, hat gar nicht die Möglichkeit Eis auf Vorrat herzustellen. Aus dem Tiefkühler ist es immer steinhart, so wie Eiswürfel. Das Speiseeis hat nur direkt aus der Eismaschine die richtige Temperatur und damit die perfekte Konsistenz.

Und das ist nicht schlimm. Denn anders geht es auch.

Obst und Milchprodukte (Joghurt, Schmand, Buttermilch, Sahne etc.): alles kann kombiniert und eingefroren werden. Meine Rezepte sind als Anregung gedacht. Sie sind je nach Budget und eigenem Geschmack wandelbar.

1 Glas = 1 Portion = 120 ml

Ich habe die kleinen Mini-Sturz-Gläser (140 ml) verwendet. Auch all meine anderen gesammelten Gläser habe ich vermessen: ungefähr 120 ml Eis-Masse paßt in jedes Behältnis.

Das ist eine gute Menge Eis/ eine gute Menge Nachtisch.

Experimentierfreude
Mit den kleinen Gläsern können auch gut kleine Chargen hergestellt werden. Ist man sich unsicher, ob eine Kombination schmeckt, testet man eine kleine Menge.

Reste verwenden
Bevor zum Beispiel der Joghurt abläuft oder man die Bananen gar nicht mehr essen mag, wird alles zu Eis eingefroren. Das klappt auch mit einem Rest Marmelade in Kombination mit Joghurt oder dem Saft von eingekochtem Obst.

kleine Gläser

Ich habe die Firma "Weck" für mich entdeckt und koche in den kleinen Mini-Gläsern (140 ml) auch ein. Ich nutze aber auch kleine Marmeladen- und Wurst-Gläser und andere kleine Trink-Gläser, die man einfrieren kann, z. B. von der französischen Marke Duralex. Es gibt sicherlich noch andere Marken, die gleichermaßen Hitze und Minus-Grade aushalten.

Weck empfiehlt zum Einfrieren die sogenannten "Frischhalte-Deckel", die ich total praktisch finde. Aus Ermangelung an Frisch-Halte-Deckeln habe ich die Glasdeckel lose aufgelegt, das geht auch. Fürs Eis sind sogenannte "Sturz-Gläser" praktisch (egal von welcher Marke), denn dann kann man das Glas kurz ins lau-warme Wasser stellen und das Eis auch stürzen (bzw. heraus ziehen) und man kann das Eis mit einem Stiel versehen (klappt super)!

• tiefgefrorene Erdbeeren oder im Sommer frische Erdbeeren > werden püriert
• geschlagene Sahne < Sahne selbst schlagen, das ist nicht schwer
• Natur-Joghurt
• etwas Wald-Honig oder anderen Honig
• Saft von einer Zitrone > mit dem Honig verrühren

1. Alle Zutaten vermischen und in kleine Gläser abfüllen.
2. In den Tiefkühler stellen und einfrieren.
3. Circa 20 Minuten vor Verzehr bei Zimmertemperatur stehen lassen, bis es die perfekte Konsistenz hat.

Im Laufe der Zeit habe ich diverse Varianten hergestellt: weniger Erdbeeren, mehr Erdbeeren, alles vermischen oder geschichtet in Gläser füllen. Schmeckt alles gut...

Kälte nimmt Geschmack: deswegen Zitrone und einen etwas Honig.

• 0,5 Liter Buttermilch
• ca. 0,2 Liter geschlagene Sahne
• frisch gepreßter Orangensaft von 1 Orange und 1 Zitrone
• Holunderblütensirup je nach Geschmack

1. Saft auspressen und in die kleinen Gläser füllen.
2. Buttermilch und die geschlagene Sahne verrühren und mit dem Holunderblütensirup etwas süßen.
3. Die Buttermilch-Masse oben auf den Saft in die Gläser füllen. Nicht verrühren.
4. Einfrieren und vor Verzehr ca. 15 Minuten antauen lassen.

Der Holunderblütensirup war von einer Freundin selbst gemacht. Diese Kombination ist auch total lecker. Auch ohne Schlagsahne lecker.

• selbstgemachter Quittensaft
• Banane mit Zitronensaft zerquetschen/ musen (mit der Gabel)
• Erdbeeren mit dem Quittensaft antauen lassen und Pürieren

1. Alles zusammen.
2. In Gläser füllen und Einfrieren.
3. Dieses "Saft-Eis" braucht nur circa 8 Minuten zum Antauen und kann dann verzehrt werden.

Der Quittensaft war bereits gezuckert, deswegen kein weiterer Zucker hinzu. Die Banane dient hier als natürliches Süßungsmittel. 

• 500 g Joghurt
• 1 Becher Schmand oder Creme Fraiche
• 3 vollreife Bananen, können schon braun sein
• Saft von 2 Orangen und 1 Zitrone

1. Die Bananen zusammen mit dem frisch ausgepreßten Saft pürieren (mit dem Mixer oder mit der Gabel per Hand, das geht ja schnell).
2. Joghurt und Schmand zusammen verrühren und das Bananen-Pürree hinzu geben und verrühren.
3. In Gläser verteilen und einfrieren.
4. Vor dem Verzehr ca. 15 Minuten antauen lassen.

Ich liebe Blutorangen und dafür ist jetzt die Zeit! Dann sieht das Eis noch ein bischen schöner aus, denn der Saft ist rötlich!

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