Spitze, Werbung & Holunderelfe
Ich habe das Klöppeln für mich entdeckt. Ich bin "hin und weg". Seit September letzten Jahres bin ich im Klöppel-Land versunken. Durch dieses Land der verwirrenden Fäden leitet mich mein Klöppelkursus und meine Klöppellehrerin.
Einen Kursus kann ich sehr empfehlen, denn Grundlagen richtig zu erlernen empfinde ich als wichtig. Ich kann mich mit anderen Menschen von Angesicht zu Angesicht austauschen und mir wird "über die Schulter geschaut". Es ist ein Wechselspiel zwischen "Fehler machen dürfen" und "Aufpassen", daß sich keine gravierenden Fehler dauerhaft einschleichen.
Meinen nächsten Kursus und mein erstes "Klöppelwochenende" besuche ich schon bald.
Und das, obwohl ich bis vor kurzem keine Ahnung hatte, was Klöppeln ist- irgendetwas mit Spitze.
Als Klöppel-Anfängerin schreibe ich für die Zeitschrift "Holunderelfe" über mein neues Hobby. Denn ich bin so begeistert vom Klöppeln, daß ich sehr viel recherchiere: in Büchern und Gesprächen. Ich habe soviel spannende Menschen, Muster und Geschichten entdeckt, daß ich darüber gerne berichten möchte.
Die Artikel-Serie "Neues altes Hobby Klöppeln. Tagebuchnotizen in loser Serie" erscheint alle drei Monate in der Holunderelfe und startet im März 2019.
Anbei die ersten Tips fürs Klöppeln: meine Klöppel-Formel.
Die Klöppel-Formel
Die Formel fürs Klöppeln lautet: Liebe, Zeit und Freude.
Geklöppelte Spitze berührt mein Herz. Anders kann ich das gar nicht beschreiben. Obwohl ich viele geklöppelte Dinge (Fensterbilder, Schals, Tischdeckchen) selbst nicht haben möchte, so berührt mich die Formensprache und diese Handarbeitstechnik so immens, daß ich es selbst ausprobieren und lernen möchte. Geschmäcker sind verschieden und das ist auch gut so.
Geklöppeltes zieht mich magisch an. Und durch meinen Klöppelkursus habe ich endlich die Möglichkeit das Klöppel-Land näher zu erkunden.
aller Anfang ist schwer
Dieses Musterband ist ungefähr 3 cm breit, enthält viele Fehler, die Fäden sind häufig gerissen. Es ist eine "Spinne" mit "Ganzschlag-Grund". Dieses Musterband ist eines der vielen Übungen, mit denen Anfänger beginnen.
Mit den fertig geklöppelten Dingen ist kein Geld zu verdienen: Handklöppeln ist so aufwendig, daß niemand die fertigen Stücke zahlen wollte, würde man die tatsächliche Arbeitszeit berechnen und den Mindestlohn ansetzen. Schnell geht nicht. Gekaufte, maschinell hergestellte Spitze wird immer preiswerter angeboten werden können.
Da das beim Nähen und Stricken ähnlich ist, stört mich das nicht weiter.
Liebe
Ich bin überzeugt, daß die Liebe, die wir den Dingen entgegen bringen, sich auch auf die Dinge übertragen. Insbesondere Naturmaterialien nehmen alle Informationen auf, denn sie leben. Und so fühle und empfinde ich es auch beim Klöppeln: Die Beschäftigung mit den Händen und den Holzklöppeln, die erforderliche Konzentration und das präzise Arbeiten erlauben keinen Groll oder Ärger. Dann vertut man sich. Es braucht, wie bei anderen Arbeiten auch, einen freien Kopf. Und ich bin davon überzeugt, es braucht auch die Liebe zu den Dingen.
Freude
Das Wort "Freude" höre ich immer wieder, wenn ich recherchiere. Meine Klöppeldamen sind ganz irritiert auf die Frage, warum sie klöppeln würden. Wen es einmal gepackt hat, den läßt es scheinbar nicht wieder los und die Frage nach dem "warum" stellt sich überhaupt nicht.
Freude macht mir auch die Recherche, denn außer meinen Klöppeldamen kenne ich Niemanden, der klöppelt. So recherchiere ich viel, um heraus zu finden, was das Klöppeln überhaupt ist, welche Formensprachen sich entwickelt haben und welche Möglichkeiten mir offen stehen. Die Möglichkeiten sind groß, es ist ein riesiger Schatz, den es zu entdecken gilt.
So habe ich zum Beispiel eine geklöppelte Perlenkette für mich entdeckt. Die Perlen und farblich passendes Garn sind bestellt. Die Klöppel sind gewickelt, der Brief ist aufgesteckt. Mit jedem Schlag wird es leichter.
Zeitschrift Holunderelfe
Neues altes Hobby Klöppeln
Tagebuchnotizen in loser Serie
Fotos und Text: Birthe Sülwald
Der erste Teil meiner Serie erscheint Mitte März 2019 in der Holunderelfe und ist im Bahnhofs-Buchhandel oder online über holunderelfe.com erhältlich.
Die Holunderelfe ist eine Zeitschrift für "Waldfeen, Textilkünstlerinnen und Kräuterweiber" mit der Idee sich für "altes Wissen und über Generationen überlieferte Handwerkskünste" einzusetzen. Naturverbundenes Leben, schöne Dinge und Glück!
Bis bald!
Navigation: In der Fußzeile befindet sich die Sitemap. In der Sitemap sind alle Beiträge chronologisch aufgeführt.
Birthe`s Blog ist Startseite von birthe.eu. Der Himmel-Button navigiert zu Birthe´s Blog.
- nächster Blogbeitrag, chronologisch sortiert
- Birthe´s Blog
- Garten
- Essen
- Handarbeit / DIY
- Buchstaben
- Archiv
Kommentar schreiben
kolar ursula (Dienstag, 03 März 2020 10:16)
ich bin begeisterte aber auch ein bisschen schwerfällig im verstehen und ausführen,wagte mich an die drei grundbegriffe die nun beherrsche,nun kommt der löcherschlag mit 10 paar und ich beginne zu schwimmen,gibts eine möglichkeit durchs internet vertiefung zu finden,zähle meine 78 lenze und würde nicht gern aufgeben,denn in meinem kurs befinden sich sehr geübte köpplerinnen sodass ich beinah überfordert bin,darum meine frage
es grüsst u.kolar ch-hallau
Birthe (Donnerstag, 26 März 2020 18:01)
Liebe Ursula,
der Anfang ist schwer und es braucht Übung. Es hat eine eigene Systematik. Zu Anfang ist es hilfreich täglich zu klöppeln, damit die Schläge automatisiert werden. Ich schreibe in meinem Kursus alles auf, mache teilweise wilde Zeichnungen, sodass ich den jeweils neuen Grund zuhause weiterarbeiten kann.
Wenn ich nicht mitschreibe und zwei Wochen gar nicht klöppel, weiss ich fast gar nichts mehr.
Wir haben ein Übungsheft, in das wir die Schläge bunt einzeichnen und das jeweilige Bändchen hinzufügen.
Ich hatte anfangs schwere Kopfschmerzen und ich bin verzweifelt, weil anfangs alles verwirrend war. Aber mit der Zeit wird es immer leichter.
Nicht aufgeben, die Kolleginnen haben auch so angefangen!
Grüße von Birthe
Birthe (Donnerstag, 26 März 2020 19:18)
Hallo liebe Ursula,
es gibt ein sehr großes Angebot neuer als auch gebrauchter Klöppelbücher. Da ich ein Bücher-Narr bin, habe ich anfangs Bücher gekauft. In der Kombination Kursus und Nachschlagewerk sind Bücher sicherlich hilfreich. Allerdings fand ich es anfangs genauso schwer die Systematik im Buch zu begreifen.
Deswegen: Übung macht den Meister.
Üben im Sinne von Wiederholungen, auch wenn das anfangs langweilig ist und die Ergebnisse eben nur Test-Muster-Bündchen sind.
Grüße von Birthe