Mütze passend zum Outfit

Ich liebe Streifen. Ich liebe Tweed, Karo-Schottenröcke und Fair-Isle-Gestricktes. Leider komme ich mit den komplizierten Mustern (Fair-Isle) noch durcheinander, also bleibe ich bei Streifen :-)

Die Jacke links im Foto ist ein (vorgezogenes) Weihnachtsgeschenk von meinem Mann. Ich darf sie jetzt schon tragen. Den Karo-Rock trage ich schon seit einigen Jahren, bisher mit Dunkel-Blau kombiniert. Ich habe mich so gefreut, daß ich das farblich passende Oberteil zu meinem geliebten Rock gefunden habe! 

Es mag ein Spleen sein - nun mußte die farblich passende Mütze her !

Dieses Mützen-Modell habe ich vor vielen Jahren so ähnlich gestrickt, siehe meinen Beitrag aus Oktober 2016 "Mütze stricken". Nun habe ich das Modell minimal angepaßt.

mütze-stricken Es ist "links-rechts"-gestrickt, verbraucht daher etwas mehr Wolle (als glatt rechts) und ist schön weich und warm, weil sehr elastisch. Ein weiterer Vorteil ist, daß sie am ganzen Kopf schön warm hält. Links-Rechts-Gestricktes sieht etwas gröber aus, als glatt-rechts-gestrickte Mützenmodelle. Ich mag diesen rustikalen Look sehr.

Diese Mütze ist einfach zu stricken, denn es wird oben am Kopf in jeder Runde an 7 Stellen abgenommen. So komme ich mit dem Zählen nicht durcheinander. Außerdem ist es eine hübsche Rundung. Ich habe einiges getestet bis ich die Form und die Abnahmen so hin hatte...

Ich taufe mein Mützen-Modell "ELLA". Ich finde der Name paßt zur Form. Ella hat 7 Abnahme-Stellen.

Beide Qualitäten sind alt-bewährte Garne.

Lett-Lopi aus Island, Lauflänge 50 g 100 m

Rosa Mütze : auch Peer Gynt Sandnes aus Norwegen, Lauflänge 50 g 91 m

Stricknadel-Stärke 4

Meine Maschenprobe ergibt: 

10 cm Breite: 23 Maschen

10 cm Höhe: 33 Reihen

(Ich mag es lieber fest gestickt, andere lieben es lockerer. Aber dann leiert es auch schneller aus. Das ist je nach Geschmack unterschiedlich. Es heißt locker gestrickt sei weicher, das finde ich aber nicht so, denn nach ein- bis zweimal waschen wird die Wolle sowieso weicher.)

Die fertige Mütze aus Lett-Lopi wiegt rund 65 g, das wären 2 Knäul.

Ich verwende rund 9 Farben, also 9 Knäul oder Reste. 

Das Garn von Sandness, Peer Gynt ist schwerer.

Insgesamt reichen aber auch hier 2 Knäul für eine einfarbige/zweifarbige Mütze. 

Diese Mütze verbraucht genauso viel Garn wie meine andere Mütze mit Umschlag. 

mütze-mit-umschlag

Ich liebe meine Isländische Lett-Lopi-Wolle, die ich immer wieder gerne verstricke und die ich in vielen Farben auf Vorrat horte. (Sie ist durch einige Strickbücher wohl bekannter geworden, dann war sie schwer lieferbar und deshalb wohl auch teurer, das ist meine Spekulation. Und deswegen weiß ich gar nicht, ob ich sie hier erwähnen sollte :-) 

 Auf jeden Fall: Ich denke gar nicht daran andere Wolle zu kaufen.

Für meine Mützen, Schals und Kleider hat sich die Wolle bewährt. 

Zum Thema "empfindliche Haut": Ich habe mich mit Strickerinnen und Woll-Liebhaberinnen unterhalten, da gibt es so viele Empfindlichkeiten. Zum Beispiel reagiert meine liebe Freundin ganz extrem auf Mohair. Dabei ist Mohair-Garn doch wirklich weich. Ich mochte einige Zeit kein Cashmere und habe den ganzen Cashmere-Hype gar nicht verstanden, fand ich auch alles völlig überteuert. Ich bleibe eine Schaf-Wolle-Liebhaberin. Je rauher desto besser. Manche Menschen können diese Wolle fast nicht anfassen. Schön, daß wir alle so unterschiedlich sind, so ist für jeden etwas dabei. Was magst Du?

Egal wie Ihr Euch entscheidet: Es ist wichtig ein reines Naturprodukt zu wählen, angesichts der Tatsache, daß Plastik (heute überall enthalten) sich nicht zersetzt und letztlich bei uns auf dem Teller landet. Also: Ist irgendeine Form von Plastik mit-enthalten? 

Naturmaterialien atmen, wachsen nach und bauen sich ab: Wolle vom Tier (Schaf, Alpaka, Mohair, Kamel, Seide etc.) und Wolle von der Pflanze (Baumwolle, Hanf, Viskose, Leinen u. a.). 

Anbau und Haltung, Herstellung und Arbeitsbedingungen spielen immer eine Rolle, egal ob ich Naturmaterialien kaufe oder Plastik. 

Passend zu meinem Outfit überlege ich:

Welche Farben sind präsent?

Hier: eindeutig Grün. Also wähle ich verschiedene Grün-Töne.

Welche Farben sind noch enthalten?

Hier: Lila, Gelb, Pink.

Da diese  Farben weniger vorkommen, stricke ich nur wenige Streifen in diesen Farben.

Das ist ganz simpel.

140 Maschen anschlagen mit elastischem Anschlag (für rund 55 cm Kopfumfang) und zur Runde schließen. Ich stricke alle Mützen immer in der Runde.

44 Reihen rechts-links im Wechsel stricken.

Ich stricke eine Farbe über 4 Reihen, dann wechsel ich die Farbe.

(Das bedeutet 11 Farben bis zu den Abnahmen.)

Ab der 45. Reihe in jeder Reihe abnehmen und zwar an 7 Stellen. 

140 Maschen durch 7 teilen (für 7 Abnahme-Stellen) = 20 Maschen.

Alle 20 Maschen eine Markierung für die Abnahmen setzen. 

Immer 2 Maschen rechts zusammen stricken, die Masche legt sich nach rechts. 

In diese Masche die Markierung setzen und jeweils die rechte und die linke Masche davor (vor dieser rechten Masche) rechts zusammen stricken. 

Weil ich in jeder Reihe abnehme, finde ich diese Mütze besonders einfach zu stricken. 

Dieses Mal habe ich die Zeiten aufgeschrieben und ich komme auf 14 - 16 Stunden reine Strickzeit pro Mütze...  

Farbauswahl, sich-nicht-entscheiden-können oder wieder-aufmachen kommen extra hinzu :-)

Bei einem Mindestlohn von 12,40 € belaufen sich 15 Stunden Strickzeit auf 186 Euro. 

Mützen sind klein und deshalb ist es ein leichtes sie im Handwaschbecken mal eben zu waschen. Ich wasche meine Wolle mit reiner Olivenseife. Das Waschwasser sollte nur handwarm sein, d. h. 36 Grad-Körpertemperatur! Das haben meine Großmütter schon so gemacht. Es braucht nur wenig Seife. Olivenölseife ist zudem rückfettend und das tut der Wolle gut. Das letzte Spülwasser sollte kalt sein. (Das hat etwas mit der Haarstruktur der Wolle zu tun. Bei unserer Kopf-Haar-Wäsche kannst Du es ebenfalls testen, es tut allen Haaren gut.)

Nicht rubbeln, dann kann Wolle verfilzen, sondern immer nur leicht wringen, sowohl im Wasser als auch beim Auswringen. (Nicht mit aller Kraft Wringen, dann überdehnst Du womöglich das Gestrickte.) Das nasse Ding in ein altes Frottee-Handtuch einschlagen, um das Wasser heraus zu pressen. Nun die feuchte Mütze leicht in Form ziehen falls nötig und liegend trocknen. Das mache ich auf dem Wäscheständer auf einem trockenem Handtuch.

Es ist wirklich ganz einfach. Andere Wollsachen lüfte ich nur, wie meine Pullover und Röcke. Sie werden überhaupt nicht gewaschen, denn das ist nicht nötig. Lüften: am besten draußen über Nacht an der feuchten Luft. Am nächsten Tag sind alle Knitterfalten wieder raus. Oder, falls kein Balkon/ Garten vorhanden: Im feuchten Bad nach dem Duschen bei offenem Fester die Woll-Sachen aufhängen. Funktioniert ebenfalls ganz ausgezeichnet. 

Hier war es umgekehrt, diesen hellen Pullover trage ich schon länger, nun habe ich den passenden Rock gefunden! Ich habe mich so gefreut. Alles kommt aus dem Norden, allerdings aus unterschiedlichen Ländern: Schottland, Island und England.

Diese Mütze hatte ich erst zu lang gestrickt. Ich habe oben den "Deckel" abgeschnitten, die Maschen neu aufgenommen und neu begonnen.

Diese Mütze habe ich passend zum Schal gestrickt. Es ist ein Geschenk an meine Schwester. Ich hatte sie nach Ihrer Winterjacke und/ oder Schal gefragt, damit ich die Farben passend auswählen kann. Es ist neben Lett-Lopi auch Peer Gynt von Sandnes aus Norwegen verstrickt. Sie haben ungefähr die gleiche Lauflänge. So kann man das Farbsortiment erweitern.